Mass in Blue – Anmerkungen von Will Todd – Deutsche Übersetzung
Anmerkungen des Komponisten
(Quelle [Englisch]: Notenheft zur Mass in Blue, Oxford University Press, 2014)
(Übersetzung aus dem Englischen von Cirsten Verleger und Klaus Steinweg)
Die Mass in Blue entstand im Jahr 2003 als Auftragsarbeit für den Hertfordshire Chor und seinen Dirigenten David Temple. Musikalisch stoßen in ihr bewusst zwei Stilrichtungen aufeinander, die schon seit vielen Jahren eine zentrale Rolle in meinem künstlerischen Leben spielen: geistliche Chormusik und Jazz.
Der Gedanke, die lateinische Messe, die mir durch die großartigen Kompositionen von Byrd, Haydn und anderen so vertraut war und die ich viele Male gesungen hatte, nun selbst zu vertonen, war zunächst etwas erschreckend. Ich brauchte eine Weile, bis ich meinen Zugang zum Stück gefunden hatte und wusste, was ich ausdrücken wollte: Schließlich waren es der alte gregorianische Gesang und der 12-taktige Blues, die mir den Weg aufzeigten. Darüber hinaus baute ich Merkmale des Gospel-Gesangs ein: improvisierte Soli, chorale Strukturen, die zwischen Unisono-Passagen und deutlich komplexeren Harmonien wechseln, sowie Ruf-Antwort-Formen.
Seit der ersten Aufführung der Mass in Blue im Jahr 2003 bin ich immer wieder begeistert und dankbar zu erleben, wie das Werk immer populärer wird und im gesamten Vereinigten Königreich, und mehr und mehr auch darüber hinaus, aufgeführt wird. Diese Verbreitung wurde sicherlich dadurch begünstigt, dass eine etwas sparsamer instrumentierte Version für ein Jazz-Trio zur Verfügung steht, der mein Kollege Ralph Woodward und die Fairhaven Singers in Cambridge den Weg bereiteten. Ich habe das Stück schon in vielen Aufführungsformen, an vielen verschiedenen Orten und von ganz unterschiedlichen Chören gesungen gehört und muss gestehen, dass ich immer noch jedes Mal begeistert bin – ich hoffe, dass es Sie ebenfalls erfreuen wird.
Musiker mit Rhythmus-Instrumenten dürfen gerne die Akkord-Symbole benutzen und darum herum nach eigenen Vorstellungen improvisieren.
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