Uraufführung der Jazz-Elegie

Die Jazz-Elegie ist eine Komposition von Geronti Chernyshev, Theater Dortmund, zum Text der 1. Duineser Elegie von Rainer Maria Rilke.

In den Duineser Elegien führt uns Rilke in eine Welt der reinen Poesie, jenseits des logisch Fassbaren. Es geht um die großen Fragen des Lebens, die sich auf immer neue Weise stellen. Hoffnung auf erfüllte Liebe wandelt sich in verstörende Erkenntnis und Gefühle verschwimmen mit rationalen Betrachtungen.

Mit teils lyrischen, fast sphärischen Motiven, dann wieder mit Klängen von tosender Urgewalt hat Geronti Chernyshev die 1. Elegie in die Sprache der Musik übersetzt und macht mit seiner Komposition die vielfältigen Stimmungen fast körperlich spürbar. Verspielte Melodien verströmen die Wärme der Liebe. Alles scheint gut. Plötzlich geht uns ein dissonantes „… uns zu zerstören“ durchs Mark. Im Wechsel aus rein instrumentellen Passagen, Sopran- und Bariton-Soli und dem bis zu 6-stimmigen Chor zeichnet Chernyshev durch bewegende, teils dem Blues entlehnte Rhythmen und Melodien feine Nuancen von Glück, Erstaunen, Verzweiflung und Resignation und auch Sachlichkeit und Nüchternheit. So hat er mit seinem Werk einen neuen, sinnlichen Zugang zu dem nicht einfach zu interpretierenden Text der 1. Duineser Elegie geschaffen.

Begleitet wurde unser Chor von Keiko Matsumoto als Sopranistin, Ian Sidden als Bariton, Kathrin Montero-Küpper an der Harfe, Martin Scheer am Kontrabass und Stephan Schott am Schlagwerk. Geronti Chernyshev persönlich übernahme den virtuosen Klavier-Part.

 

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